< Previous120121 Der Preistisch für die Sieger- ehrung in der Inselhalle. 2006 Peter Sternbeck, Christine Triflinger, Luzia Mayr. 2001 Brigitte Heine und Ellen Ober bei der Verklarung. 2012 Der Hafen dichtgepackt. 2006 Der RUND UM Hafen von oben. 2003 Mit Schalelementen wurde 2000 die Schräge ins Waagerech- te gebracht. Darauf stellte man das Festzelt. 2000 Die „MS Konstanz“: Weil alle Zuschauer den Start auf der Backbordseite sehen wollten, machte das Fahrgastschiff gehörig Schräglage. Das RUND UM Zelt. 2012 Roland Drescher, Walter Klei- ne, Albert Braig, Klaus Oesten, Manfred Bröder, Andreas Loch- brunner, Mitarbeiter der Firma Schwörer, Jürgen Berg, Eberhard von Rom, Edzard Franke, Werner Breyer, Horst Drescher, Axel Diederich, Anton Binder. 2000 Im Festzelt. Achtzigerjahre und da sind bekanntlich alle Katzen grau: Die Zielmannschaft verfügte 1951 nur über alte Scheinwerfer. Also wurde die RUND UM mit einem Abendstart in die Nacht verlegt. Seit- dem kommt das große Feld am Tag an. Mit einigen Ausnahmen: Herrsch- te in den ersten Jahren Flaute, konn- te es auch länger dauern. Die RUND UM ging damals bis Sonntag, es gab Segelzeiten von 44 Stunden. 1954 und 1960 brauchte das Siegerboot! über 25 Stunden. Die RUND UM entwickelte sich stür- misch – in wenigen Jahren stieg die Teilnehmerzahl auf 200-300 Boote. Allein konnte das der LSC nicht mehr stemmen, die Regatta wurde 1969 geteilt, die kleineren Schiffe starteten vor Langenargen. Eine Zweitei- lung, die sich auf Dauer aber nicht bewährte. Die Logistik mit zwei Startorten war schwierig und das Managen von fünf zeitversetzten Startgrup- pen auch nicht einfach. Seit 1992 startet wieder das ganze große Feld gemeinsam vor Lindau, in einem Start auf einer 2,5 Kilometer langen Start- linie mit dem Startschiff dazwischen. Trotz der langen Linie geht es kurz vor dem Startschuss eng zu. Vor allem für die Eigner gepflegter Holz- boote gehört der Start zu den aufregendsten Ereignissen des Jahres. Wenn dann noch einer auf Steuerbordbug durchs Feld pflügt und sich um nichts schert... Rückblickend betrachtet, wurde die RUND UM immer von einzelnen Schiffen oder einzelnen Bootsklassen dominiert. Von 1951 bis 1978 be- herrschten die Bodenseeklassiker die RUND UM. Die „Bayern II“ gewann die erste Ausgabe. Es folgten „Bodan“, „Audifax“, „Föhn“, „Skagerrak“, „Benny“, „Argo“. Vertreter der Achter, Sechser, 75-qm Nationalen oder Schärenkreuzer. Und wenn heute Klagen laut werden, die alten Schön- heiten hätten ungerechterweise keine Chance mehr gegen die neuen Liberas, ORC-Racer oder Katamarane: Auch in der „guten alten Zeit“ konnte ein Folkeboot, ein H-Boot oder auch ein Halbtonner den alten Damen nicht folgen. Den Sieg machten schon immer einige wenige Renn- maschinen unter sich aus. Die „Rennziegen“ eröffneten 1979 eine neue Dimension der RUND UM: Die zur Libera umge- rüstete Quartas „Gustav Gans“ gewann, 1980 122123 So geht es beim Start der RUND UM zu. Die meisten Crews haben extra einen Mann abgestellt, der den Fender notfalls zwischen die Bordwände halten soll. 2002 Die Siegesfeier: Ralph Schatz, der ewige Zweite, hat endlich gewonnen, sein Steuermann Veit Hemmeter bekommt die Dusche. 2013 Die ganze Nacht beleuchtet. Das kleine Clubhaus. 2001 Werner Hemmeter mit der „Da Capo“ (Syz&Co) auf dem Weg zum Sieg. 2007 Letzte Vorbereitungen am Mast. 2013 Im Kleinen Clubhaus gibt Marco Mehl die Zieldurchgangs- listen in den Computer ein. 2004 Die LSC-Jugend auf der „Sposa“ in einer sommerlichen Schwachwind-RUND UM am Aus- gang des Überlinger Sees. 2010 folgte die „Amigo Nuovo“. Die nächsten 17 Jahre siegten Liberas mit 12 Mann im Trapez – oder andere Einrumpfkonstruktionen, die über Was- serballast und Schwenkkiele verfügen. Jetzt scheint die Zeit der Katamarane gekommen: In den vergangenen sechs Jahren gewann fünf Mal ein Mehrrumpfboot. Wobei diese Schiffe für eine Nachtregatta sehr ans Limit konstruiert sind. 2013 brach eine Verbindung am Luvschwimmer der „Skinfit“. Der Katamaran, eine Ventilo M2, musste aufgegeben werden. Auch gab es immer wieder Kenterungen anderer Teilnehmer, zum Teil in der Nacht, zum Teil auch bereits auf der Anfahrt zum Start. Die Teilnahme der Katamarane ab 2007 wurde durch eine einschneidende Änderung des Regle- ments möglich, die auf eine Anregung des Bodenseeseglerverbands zurückging. Mehrrumpfboote, ORC-Racer, Hightech-Schiffe mit beweglichem Kiel und Wasserballast waren erstmals in einer eigenen Startgruppe vertreten. 2008 hatte es genügend Wind für die über 40 Stundenkilometer schnellen 40 Fuß-Katamarane. Der Niederländer Jonny Hutchcroft gewann auf seinem Katamaran Extreme40 „Holmatro“ die Langstrecke in einer neuen Rekordzeit von 4 Stunden, 41 Minuten und 37 Sekunden, genau eine Minute später folgte der zweite Katamaran. Etwas Sorge bereitet die Entwicklung der Mel- dezahlen: Bei der 50. RUND UM 2001 hatten 512 Boote gemeldet, 2013 waren es nur noch 348. Zum einen gibt es eine allgemeine Regat- tamüdigkeit am Bodensee, zum anderen hatte die RUND UM zwei Mal hintereinander Pech mit dem Wetter. 2009 kamen infolge einer Flaute nur 122 Schiffe ins Ziel. 2010 war es noch schlimmer mit nur 31 gezeiteten Booten, seitdem sind die Meldezahlen auf rund 350 abgesunken. Die RUND UM ist nichts ohne die bis zu 2.500 Segler, die sich nachts auch durch Regen und Kälte ins Ziel kämpfen. Es sind aber nur einige wenige, die jeweils zu ihrer Zeit zu Seriensiegern wurden. In den Fünfzigerjahren gewann Hans Bauer aus Konstanz mit dem 75-qm Nationalen Kreuzer „Skagerrak“ vier Mal. Ab 1964 folgte Helmut Vetter vom LSC mit der „Argo“, acht Mal holte er das Blaue Band, Ende der Sechziger- jahre vier Mal in Folge. Auch wenn die „Argo“ zu Beginn ihrer Laufbahn als 75-qm Schärenkreuzer startete und infolge der zahllosen Umbauten an Tüchern, Masten und Unterwasserschiff als IOR- Yacht endete. Ihre große Konkurrentin „Benny“ Der LSC ist mich wie eine große Familie. In der Jugend setzt er die Grundlagen – und im Alter ist er ein Anlaufpunkt. Rudi Coenen124125 + Das Feld im Start. Die „Paul Leibinger ex Raffi.ca“. 2011 Die Liberas wurden immer im Seehafen ausgestellt und zur Regatta von einem Autokran ins Wasser gehoben. Die „Skinfit“ von Fritz Trippolt (YCB). Der Katamaran musste 2013 aufgegeben werden. 2012 Die „itelligence“ von Helge Sach beim 1. Musto-Speedrace. 2013 siegte sieben Mal bei der RUND UM. Anfangs segelte Hans Behr den 75-qm Schärenkreuzer, gefolgt von Horst Bülow. Mit der „Argo“ ist leider auch der schlimmste Unfall bei einer RUND UM verbunden: 1978 wurde das Feld von einem Gewittersturm überrollt, die „Argo“ machte einen Sonnenschuss, ein Mann ging über Bord und ertrank. Die Ära der Liberas prägten zwei Männer: Achim Salcher mit der „Rene Lezard“ (ex „Cazal“) und Joschi Entner mit der „Principessa“. Salcher vom Chiemsee gewann fünf Mal, Entner vom Achensee acht Mal. 2007 blieben die Liberas der Veranstaltung fern: Die Eigner protestierten damit gegen den Beschluss der Wettfahrtleitung, auch andere schnelle, moderne Klassen zuzu- lassen. Dabei bewies die ungarische „Raffi.ca“ mit ihrem Sieg im Jahr 2009, dass eine Libera bei entsprechenden Bedingungen auch einem Katamaran davonsegeln kann. Die große Zeit der Liberas scheint allerdings zu Ende zu sein. 17 Mann Besatzung sind schwer zu organisie- ren, wenn ein Katamaran mit vier oder fünf Mann bei gleicher Geschwindigkeit zu fahren und im Unterhalt günstiger ist. Bemerkenswert bei der RUND UM war der Zieldurch- gang der „Taiout“ 1971. Der Sechser verlor wenige Meter vor dem Ziel den Mast, trieb aber mitsamt dem Rigg durchs Ziel und wurde gezeitet. Im Gedächtnis bleibt auch das Finale 1999: Lukas Hummler hatte mit einer jungen Mann- schaft die „KNU – go for record“ gechartert. 100 Meter vor dem Ziel führte ganz klar Gerhard Müller. Der deckte aber nicht den Zweiten, son- dern wendete in ein Flautenloch, Lukas Hummler zog in Lee vorbei. Was für Müller besonders bitter war: Er wurde von seinem eigenen Schiff geschlagen, er hatte es an Hummler verchartert. 2002 war ein stinkflaues Jahr, es kamen nur zwölf Schiffe ins Ziel. Es gab auch ein Vater-Sohn-Projekt: Werner Hemmeter vom LSC siegte mit der „Da Capo“ im Jahr 2007, 2013 steuerte sein Sohn Veit einen Katamaran zum Sieg, die SL33 von Ralph Schatz. Damit durchbrach Schatz seine Serie des ewigen Zweiten. Er war insgesamt drei Mal als Zweiter ins Ziel gekommen, manchmal mit nur wenigen Sekunden Rückstand auf den Sieger. Schatz ließ sich davon nicht entmutigen, im siebten Anlauf klappte es zusammen mit Veit Hemmeter mit dem Sieg. Der LSC ist sportlich und gesellschaftlich meine Heimat. Kleine, Walter126 127 Aus den Gurten gerutscht. Der Schaden an der „one d’or“ blieb gering. 2012 Rainer Niemann nach dem RUND UM-Sieg mit der „Bayern II“. Rudi Britzlmeier, Erich Nitzer, Tina Ludwig, Axel Pauer. 1970 Mit gelbem Spi: die „Skorpion II“. 2012 Die „Black Jack“ wird nach Hause geschleppt. 2011 Mastbruch in der Regatta zum hundertjährigen Bestehen der Schärenkreuzer. 2008 Joschi Entner, Liberasegler vom Achensee und achtfacher Gewinner der RUND UM. 2006 Die „Bayern II“ im Zieleinlauf bei bis zu acht Beaufort. 1971 Auch eine Motte trat beim Musto-Speedrace an. 2013128 129 Der Start der RUND UM. 2010 Nächste Doppelseite: So geht das die nächsten 100 Kilometer weiter. 2008 Unterwegs in den Sonnen- untergang. 2010 Das Feld der RUND UM beim Start. Das Bild hängt auch im Clubhaus des LSC an der Wand. Es wurde aus vier Einzelfotos zusammengefügt. 2011Next >