< Previous101 Abbruch der Werftmole. Links Johann Bergmaier und Peter Wagner. 2013 Molenbau. 2004 Auf den Stahlträgern ruht die Mole. 2004 Die Unterkonstruktion des Werftstegs (nachdem die Herren links und einige mehr ihr Werk verrichtet hatten). 2013 „Das Schwergewicht des Segelsports hat sich deshalb schon heute nach Bregenz einerseits und Konstanz und Überlingen andererseits verschoben, wo neue und große Hafenanlagen geschaffen wurden. Es besteht weiter die Gefahr, daß die großen internationalen Regatten wie die Bodenseewoche und die Langstreckenregatta nicht mehr in Lindau abgehalten werden können, obwohl sich gerade Lindau um diese Wettfahr- ten sehr verdient gemacht hat. […] Der Lindauer Segler-Club glaubt nicht, daß es im Interesse der Stadt und ihres Fremdenverkehrs liegt, sich mit ei- ner zweitrangigen Rolle im Segelsport abzufinden. Auch für Lindau gilt: Navigare necesse est – vivere non.“ F. Beyer, 1. Vorsitzender K. Wendl, Obmann des Wettsegelsports 1956 vergrößerte die Stadt den Hafen und verlängerte die Betonmole 30 Meter ostwärts. 1957 baute der LSC den Takelmast mit zwölf Metern Höhe und drei Arbeitsplattformen. Er entsprach allerdings 2014 nicht mehr den Sicherheitsvorschriften und wurde abgebaut. 1961 gab es dann eine Chance für den Club, die höchstens mit dem Jahr 1911, dem Jahr des Hafenbaus, zu vergleichen ist. Die Schiffs- werft der Bundesbahn stellte im Werfthafen den Betrieb ein, 1962 wurde die Halle abgerissen, der Club bekam die Helling als Jollengelände und Schräge. 1963 pachtete der Verein den Dachboden des Werftnebengebäudes als Win- terlager für Jollen. Der LSC konnte sich erheblich vergrößern und gewann zahlreiche Liegeplätze im Werfthafen. Die Zahl der Mitglieder stieg in wenigen Jahren von 250 auf über 400. 1978 und 1979 verhandelte der Club mit der Stadt über eine erneute Verlängerung der Beton- mole. Erst 2005 wurden die Pläne umgesetzt. In den Jahren 1987 und 1988 sanierte die Stadt Lindau die Betonmole mit schräg verlaufenden Betonbohrpfählen. Seewärts wurden zur Stabili- sierung Steinpackungen gelegt. Die Mole selbst wurde sandgestrahlt, die Risse verspachtelt und ein Kunststoff-Belag als Lauffläche aufgebracht. Der Club zog 1988 sämtliche Pfähle der Südseite und setzte neue. Sie wurden enger geschlagen, damit hatte jedes Schiff zwei eigene Beleg- pfähle. Man wollte mit den engeren Liegeplätzen auch die Tendenz zu immer breiteren Schiffen bremsen. Seitdem finden die schmalen Klassiker an der Südseite immer Platz, allerdings sind die Mitglieder bei mancher Ersatzbeschaffung etwas eingeschränkt. Und es wundern sich die Gäste, Da kann ich meinem Sport mit Gleichgesinnten gut nachgehen. Franz Bräu Einwassern des neuen Schwimmstegs im Hafen der Weißen Flotte. 2014 Schleppen des Schwimmstegs in den Segelhafen. Zwischen Löwe und Leuchtturm hätte der Ponton fast den Löwen gerammt. Der Schwimmsteg im Hafen. Die alte Werftmole vor dem Abbruch. Das Bild des Stegs wurde aus vier Aufnahmen montiert, die Wolken der Foto- montage sind vom Atlantik. 2013 wenn sie stolz am Steuerrad stehen, ihre Bavaria aber zwischen den Pfählen stecken bleibt. Einige Jahre nach der Südmole kam die Seite des Werftstegs mit neuen Pfählen dran. Und immer wieder half das Team der „Grauen Panther“, der unermüdliche Arbeitstrupp. Im Februar 1997 koste- te die neue Dalbenreihe dank der „Grauen Panther“ 28.500 DM, veranschlagt waren 35.000 DM. 1999 folgte der nächste Bau im Hafenareal: Die Slipanlage wurde saniert. Im Wesentlichen bestand die Anlage aus den Überresten der alten Werft- halle im Nordhafen und der Helling, die schräg ins Wasser verläuft. Im Winter sind noch Reste der alten Schienen unter Wasser zu sehen. Die Kosten für die Sanierung der Schräge wurden auf 100.000 DM geschätzt, die Hauptversammlung stimmte mit zwei Gegenstimmen zu. 2000 kam der neue Schwimmsteg an die nördliche Pfahlreihe im Segelhafen. Den alten Hängesteg bauten wieder einmal die „Grauen Panther“ ab. Da die Maßnahme billiger als geplant wurde, konnte die neue Gangway, die die Südmole mit dem Werftsteg verbinden sollte, schon jetzt gebaut werden. Clubintern wird sie die Lochbrunner-Allee genannt. 2001 begannen die Planungen für die Verlänge- rung der Südmole. Das Wasserwirtschaftsamt sollte am Werftsteg einen neuen Bootsschup- pen für zwei Arbeitsboote bekommen. Als Ersatz für die wegfallenden Liegeplätze verlän- gerte der Freistaat Bayern die Mole. Der LSC beteiligte sich an den Kosten, insgesamt ist die Mole jetzt 57 Meter länger als zuvor, der Hafen deutlich ruhiger. 2006 waren die Arbeiten fertig, die Kosten lagen bei rund 500.000 Euro. Auf knapp die gleiche Summe kam der neue Werftsteg aus Beton. Erich Hoos nutzte seine internationalen Erfahrungen und betreute den Bau als Projektleiter, unterstützt von Hubert Henzler. Der alte, charakteristische Holzbau konnte nicht mehr erhalten werden und drohte umzustürzen. Vier Jahre lang bangte die Vor- standschaft: Hält der Werftsteg noch dieses Jahr oder kippt er um? Im Juni 2013 zog ein ungewöhnlich heftiges Südgewitter mit zwölf Beaufort über den Hafen, der Werftsteg über- stand auch das. Am 21. März 2014 kamen die Schwimmsteg-Elemente mit Tiefladern an den Seehafen, wurden ins Wasser gehoben und in den LSC geschleppt. Heute hat der LSC 115 Wasserliegeplätze und 50 Stellplätze für Jollen an Land. 103104105 Die Bauteile für den Jugendraum. 2011 Der Boden der Halle Zech muss saniert werden und be- kommt einen Teerbelag. 1990 Der Kran im Zech. 1991 + Die ersten sind schon drin, der Erweiterungsbau der Halle Zech. Oktober 2000 Halle Zech Mit der Übernahme des Werftstegs in den Sech- zigerjahren und der damit gestiegenen Zahl an Wasserliegeplätzen zeigte sich die Notwendig- keit, auch an Land Winterlagerplätze anzubieten. 1970 genehmigte die Stadt Lindau den Bau der Winterlagerhalle im Zech. Ursprünglich war sie als Holzhalle geplant, später entschied sich der Club für eine Stahlbetonbinderkonstruktion. Bis mit den Arbeiten begonnen werden konnte, wurde es 1971. Ende des Jahres war die Halle fertig. Ursprünglich hätte sich die Yachtschule an der Halle beteiligen sollen, die Pläne zerschlugen sich jedoch. Letztlich baute der Club die Halle allein und vermietete die Hälfte an die Yacht- schule. Der Vertrag ist längst ausgelaufen, der Verein kann komplett über die Halle im Zech verfügen. 1972 stellte der LSC den alten Kran der Bundes- bahn im Hafen Zech auf. Auch die Mitglieder der TSG Zech heben mit ihm ihre Schiffe ins Wasser, bedient wird der Kran von den Mitgliedern der TSG. Die Zusammenarbeit mit dem befreunde- ten Club funktioniert reibungslos. In den Achtzigerjahren musste der gestampfte Boden der Halle Zech mit einer Asphaltschicht abgedichtet werden, zu viel Schleifstaub hatte sich abgesetzt. Mitte der Neunzigerjahre gab es erste Pläne für eine Erweiterung der Halle Zech. Rainer Nie- mann führte Gespräche, ob die Halle in Richtung Norden erweitert werden kann, man brauchte Stellfläche für eine zweite Reihe an Booten. Das Bauamt stand den Plänen positiv gegenüber, die Naturschutzbehörde war skeptisch – und sollte diese Meinung für längere Zeit beibehalten. 1996 hatte die Mitgliederversammlung den Be- schluss zur Erweiterung der Halle Zech gefasst, erst Ende 1999 gab es nach langen Verhand- lungen durch Andreas Lochbrunner die Geneh- migung der Behörden. 2000 wurde mit dem Erweiterungsbau begonnen, er brachte zusätzli- che 335 Quadratmeter Hallenfläche. Heute sind in der Halle Zech 41 Schiffe unterge- bracht, davon sieben Clubboote. Die Winterla- gerhalle ist 50 m breit und 23 Meter tief, sie hat 1.112 Quadratmeter. Das ist ein toller Verein, in dem ich segeln kann. Von Kind auf bin ich dabei. Alois SchattmaierOhne sie wäre alles nichts Menschen im LSC Namen siehe Seite 173 107109 Alle Bilder auf der vorherigen Seite siehe Impressum Schwieriges Hafenmanöver bei kräftigem Nordost. Der Kuli eilt zu Hilfe, kämpft aber mit dem Kentern. 1954 Familienausflug beim Ansegeln. Hundertjähriges Rekord- Hochwasser, der Pegel stieg auf 5,65 Meter. 1999 Eisstockschützen. Februar 2012 Seegfrörne. Anton Binder parkte seinen Käfer auf seinem Liegeplatz. 1963 und Der Sturm vom 18. Juni 2013. Alle Wetterexperten waren der Überzeugung: Das zieht vor- bei. Dann kamen zwölf Beaufort. und „Albatros“ wird auf der Schräge zersägt. Auf dem Schiff: Wastl Föger, Werner Busse und Anton Binder mit Motorsäge. Im Vordergrund Eigner Werner Steck. 1985 Clubgespräch Geschichten aus dem LSC, die jeder kennt, von denen aber keiner wissen sollte. Als ein auswärtiger Hafengast sich bei Rainer „Sauzahn“ Niemann beschwerte. Das Sommer- fest im LSC sei viel zu laut, er wolle bei der Segel- reise auch am Abend mehr Ruhe, schließlich habe er Liegeplatzgebühr bezahlt. Rainer griff in die Hosentasche, drückte dem Mann zehn Mark in die Hand und meinte, er solle sich vielleicht doch lieber einen anderen Hafen suchen. Darauf drohte der Gast, er werde sich beim Vorstand beschwe- ren. Worauf Sauzahn meinte, er könne gleich anfangen, er sei im Vorstand der Vorsitzende. Als die Herren Dieter Kubeth und Max Kohlhund mit dem „Bim“ nach Zech fuhren und nach einer Reparatur noch bei der Wirtin der TSG einkehr- ten. Die hatte den Spitznamen „Ramazotti“, weil sie die Kräuter im Wasserglas ausschenkte. In tiefdunkler Nacht fuhren sie nach Hause, leg- ten an der Schräge an und gingen nach Hause. Ohne dass sie sich verabredet hätten, trafen sich die beiden um acht Uhr morgens an der Schrä- ge: Sie wussten noch, dass sie ausgestiegen waren. Nicht aber, ob sie den „Bim“ auch fest- gebunden hatten. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt, sie hatten sogar Fender ausgebracht. Als Michi Vogler 1995 auf der „Bayern II“ stim- mungsvoll vor Wasserburg heiratete. Viele Schiffe aus dem LSC bildeten einen Stern. Dabei hatte er große Sorge, dass in seinem Cafe oder seiner Wohnung alles auf den Kopf gestellt wer- den könnte. Voller Schrecken erinnerte er sich an alles, was er bei fremden Hochzeiten schon angestellt hatte. Haus und Cafe waren gesichert, er vergaß aber, seinen 45-qm Nationalen Kreuzer „Katja“ wegzubringen. Seine Freunde fuhren das Schiff auf die Insel und stellten es mit stehen- dem Mast vors Cafe. Als Mixi Nürnberger das Großsegel vorheißte, saß Michi Vogler im dritten Stock und sah aus dem Fenster... Als Tom Marth nach einer anstrengenden Oldti- merregatta beim WYC Friedrichshafen mit dem Zug heimfuhr. Er schlief ein und gondelte drei Mal zwischen Lindau und Friedrichshafen hin und her. Der Lokführer weckte ihn schließlich in Friedrichshafen und erklärte: Hier sei Endstati- on, er habe Feierabend, es führe kein Zug mehr – und wie Marth nach Lindau käme, sei sein Problem. Als die „Bayern II“ mit Max Kohlhund bei der Herbstregatta II in Überlingen starten wollte. Es herrschte in dem kleinen Clubhaus wie immer großes Gedränge vor der Dusche. Die Crew er- klärte allen Wartenden, auch beim Duschen ginge es nach Startreihenfolge. Die „Bayern“ sei in der ersten Startgruppe, deshalb sei die Bayernmann- schaft auch zuerst dran. Es hat funktioniert.Next >