Erster Platz in der Klasse und zweiter Platz Overall Bareboat.
Nach knapp drei Wochen Karibik kann sich die Bilanz der drei LSC-Mitglieder Robby Nitsche (Skipper), Sebastian Sieber und Michael Neumann sehen lassen: Sie gewannen bei der 54. Antigua Sailing Week in der Bareboat Klasse 3 mit zwei weiteren Crewmitgliedern den 1. Platz und in der gesamten Flotte den 2. Platz overall. In zehn Wettfahrten ersegelten sie neun erste Plätze und einen dritten Platz, nach einer unverschuldeten Kollision, den sie jedoch streichen konnten.
„Das war meine 24. Antigua-Sailingweek und es war eine tolle Zeit und ich genieße sie immer noch!“ erzählt Robby Nitsche. „Dieses Jahr war hart umkämpft. Wenn man sich die Meldelisten anschaut, sieht man viele bekannte und erfahrene Segler am Steuer dieser Bareboats, und das gefällt mir sehr, so Nitsche weiter. Mit Michael Neumann, der im LSC ein H-Boot hat und dem Piraten-Segler Sebastian Siebler, auch LSC, waren sie gemeinsam mit Robert Gerstenberger und Alfons Horn erstmalig zusammen gesegelt und bei dieser anspruchsvollen Regatta gleich ausgesprochen erfolgreich.
Bootsübernahme war für die Crew im französischen Martinique, von dort aus ging es quasi zum Warmsegeln und Trimm via Dominica und Guadeloupe nach Antigua und nach den Rennen wieder dorthin zurück. Ungewöhnlich für die Karibik waren die zumindest in den ersten Tagen schwachen, an den Bodensee erinnernden Winde, die mit zehn bis zwölf Knoten für die Gegend eher ungewöhnlich sind, aber mit denen erfahrene Bodenseesegler natürlich bestens zurechtkommen. Nach einigen Tagen frischte der Wind zwar auf, blieb aber tückisch und ausgesprochen böig.
Mit ihrer „Barbuda“, einer Dufour 412 (41 Fuß), fuhren sie unter der Flagge des LSC und traten in der Klasse 3 von fünf so genannten Bareboatklassen an. „Kurz vor der ersten Wettfahrt, beim Auslaufen aus English-Harbour, verfing sich unser Anker in einer der alten Mooringketten, das kommt leider immer wieder vor. Wir mussten einen Taucher kommen lassen und dann richtig Gas geben um noch rechtzeitig zum Start hinaus zu kommen, was uns ganz schön nervös gemacht hat“, erinnert sich Robby Nitsche. Einen Tag nach dem Ruhetag waren alle Mannschaften bei großer Hitze und wenig Wind mit drei Wettfahrten und schwierigen Strömungsverhältnissen extrem gefordert und am Abend müde und erschöpft, zudem mussten noch kleinere Reparaturen an Bord erledigt werden, ehe es ein kühles karibisches Bier gab und eine weiterer Tagessieg abgeholt werden konnte. Doch es gab auch Verletzte: Ein Crewmitglied bei Robby Nitsche brach sich vier Rippen und ein weiteres Crewmitglied brach sich einen Zeh. Aber, als sie dann am Freitag zum Lord Nelson Ball, mit LSC-Stander und in LSC-Shirts auf der Bühne standen und ihre Preise entgegennahmen, tat fast nichts mehr weh – zumindest kurzfristig!
Text: Susanne Hogl
Fotos: Robby Nitsche, KH+P Barbuda,
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