Ralph Schatz vom Lindauer Segler-Club hat die 70. Langstreckenregatta RUND UM gewonnen. In einer nervenaufreibenden Flautenregatta brauchte er mit seinem Katamaran ‚Orange Utan‘ 12:10.24 Stunden für die rund 70 Kilometer lange Strecke von Lindau über Romanshorn nach Konstanz und wieder zurück nach Lindau. Zweiter wurde Dominic Stahl vom Württembergischen Yacht-Club mit dem Katamaran ‚Paulchen‘ vor dem Ungarn Zsolt Kiraly mit der Libera ‚Raffica‘.
Lange Zeit hatte die ‚Wild Lady‘ von Wolfgang Palm (YCL) geführt, sie wurde aber auf dem Rückweg nach Lindau von den Katamaranen abgefangen.
“Das war nervenaufreibend bei der Flaute,” meinte der Sieger Ralph Schatz vom LSC. “Die ganze Zeit mussten wir Manöver fahren.” Mit Schatz an Bord segelten Veit Hemmeter (LSC) als Steuermann, Fabian Gielen (LSC), Florian Loweg (StSC) und Patrick Keck (YCM).
Die 235 gestarteten Regattateilnehmer litten sehr unter der Flaute. „Es tut mir sehr leid, dass nur sieben Schiffe ins Ziel gekommen sind,“ fasst Wettfahrtleiter Achim Holz die 70. RUND UM zusammen. „Aber der morgendliche Nebel hat verhindert, dass eine brauchbare Thermik entstand. Und ohne Sonneneinstrahlung hat es bei einem Hochdruckgebiet nur wenig Wind.“
Die RUND UM ist die größte Regatta am Bodensee, sie war wegen Corona vom ursprünglich geplanten Termin im Juni auf Ende September verschoben worden.
„Es ist schade, dass wir aufgegeben haben,“ meinte eine Teilnehmerin nach ihrer motorisierten Rückkehr in den Lindauer Hafen. „Aber es ist schön, dass wir jetzt endlich wieder eine RUND UM segeln durften. Und die tolle Stimmung beim morgendlichen Start hat uns für vieles entschädigt.“
Karl-Christian Bay, der Vorsitzende des Lindauer Segler-Clubs hatte auf einem ORC-Renner an der RUND UM teilgenommen. „Aber auch wir haben auf dem Rückweg von Konstanz aufgegeben. Uns war klar, dass wir nie und nimmer innerhalb des Zeitlimits 21 Uhr segelnd Lindau erreicht hätten. Es war trotzdem ein eindrückliches Erlebnis. Ich danke allen Teilnehmern, die uns die Treue gehalten haben und zu uns in den Lindauer Segler-Club gekommen sind. Und die auf dem Wasser ein gewaltiges Durchhaltevermögen bewiesen haben. Auch die Mannschaften der 228 Schiffe, die aufgeben mussten, haben eine tolle Leistung gezeigt und sportlichen Ehrgeiz bewiesen.“
„Und ein besonderer Dank geht an die rund 100 Helfer vom Lindauer Segler-Club,“ ergänzt Wettfahrtleiter Achim Holz. „Die haben teils seit Wochen für die RUND UM gearbeitet und alle mit den Seglern auf dem Wasser mitgelitten.“
Das Kleine Blaue Band und der Blaue Pokal können 2021 leider nicht vergeben werden.
Im kommenden Jahr soll die RUND UM wieder im späten Frühjahr und als Nachtregatta stattfinden.