317 Boote haben zur 69. RUND UM gemeldet, 305 sind tatsächlich gestartet. Die rund 2.000 Segler erwartet bei der größten Regatta am Bodensee eine eher ruhigere Nacht. „Wir rechnen mit eher schwächeren Winden aus Nordost,“ so Wettfahrtleiter Achim Holz nach einem Blick in die Wetterkarte. „Wenn es allerdings in der labil geschichteten Luft ein Gewitter gibt, kann dies das Feld durcheinanderwirbeln.“
Die größte Herausforderung in diesem Jahr sind die Treibholzfelder. „Das meiste ist zum Glück bereits ans Ufer getrieben worden.“ Wettfahrtleiter Achim Holz ist zur Erkundung der Lage am Morgen mit einem Sportflugzeug über den See geflogen. „Der Rhein bringt jetzt kein Holz mehr, es gibt zwei Treibholzfelder vor Lindau und in der Schachener Bucht. Die könnten durch den Nordostwind in Richtung Schweiz abgetrieben werden.“
Bei den Favoriten fehlt in diesem Jahr Ralph Schatz vom LSC, sein Katamaran war bei einem Sturm am Genfersee schwer beschädigt worden. Von den gemeldeten sieben schnellen Katamaranen kann im Prinzip jeder gewinnen. „Es wird in der Nacht darauf ankommen, wer bei schwachem Wind die leichten Böenstriche findet,“ so Karl-Christian Bay, der Vorsitzende des Lindauer Segler-Clubs. „Ich erinnere mich an das Drama des vergangenen Jahres, als Fritz Trippolt lange Zeit wie der sichere Sieger aussah, vor Wasserburg in der Flaute stand – und dann Sammy Smits am Schweizer Ufer mit neun Knoten vorbeizog.“
Sehr gespannt ist der Lindauer Segler-Club als Veranstalter der RUND UM auf ein Schiff, das zum ersten Mal an den Start geht, der ‚Monofoil Gonet‘ mit Eric Monnin vom Zürichsee. Das Einrumpf-Trapezboot kann foilen, das Schiff fährt auf absenkbaren Kufen und erhebt sich aus dem Wasser. Dadurch wird die vom Wasser benetzte Fläche kleiner, das Schiff fährt schneller. „Wir brauchen dazu aber mindestens zehn Knoten Wind, sonst sind wir auch nicht schneller unterwegs als ein normales Boot,“ so Eric Monnin über sein in der Fachwelt viel beachtetes Schiff.
Die Zuschauer an Land können die Regatta im LSC-Festzelt am Hafen verfolgen. „Und dann haben wir natürlich unsere neue Tracking-App von KWINDOO,“ sagt der Wettfahrtleiter Achim Holz. „Die Fahrt von jedem Schiff kann damit im Internet nachverfolgt werden.“